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Sechs Jahre lang war Sandra Norak* in der Prostitution tätig – sowohl im Escort als auch in verschiedenen Bordellen. Zu Hause hatte sie Probleme mit ihrer Mutter, der Vater hatte die Familie schon lange verlassen. Schließlich lernt Sandra einen älteren Mann kennen, einen Zuhälter, der ihr die große Liebe vorspielt und ihr ein besseres Leben verspricht. Von ihrem Umfeld isoliert, emotional abhängig und ohne sich ihrer Opferrolle bewusst zu sein ist sie irgendwann bereit für ihn in einem Flatrate-Bordell anschaffen zu gehen. Dieses Vorgehen ist als die sogenannte „Loverboy-Masche“ bekannt. Erst einige Jahre später und nach einem langen Prozess gelingt es ihr ihrem Zuhälter und auch der Prostitution zu entfliehen. Eins steht für Sandra fest – sie will, dass die Öffentlichkeit über die Situation in der Prostitution in Deutschland noch mehr erfährt und gegen die anhaltende Verharmlosung dieses Themas ankämpft. Anhand ihrer eigenen Geschichte möchte sie aufzeigen, was es für die meisten Menschen bedeutet sich zu prostituieren. Seit März 2016 hat Sandra einen eigenen Blog („My Life in Prostitution“). Sie ist Mitglied bei Sisters e.V., unterstützt die Kampagne #Rotlichtaus und berichtet auch in den Print-Medien über ihre Erfahrungen. Heute studiert Sandra Jura und das nicht zufällig: Sie will vor allem den zu 90% aus Osteuropa stammenden Frauen helfen, die hier in Deutschland in der Prostitution leben und keine Stimme haben. Schließlich hat sie selbst miterlebt, wie viele von ihnen an ihrem Schicksal zerbrochen sind. 

* Pseudonym. Ihren richtigen Namen möchte sie nicht preisgeben.


Wir freuen uns, dass wir mit Sandra sprechen und ihr unsere Fragen stellen durften. Das Interview mit Sandra findest du in unserem lightup Jahresbericht 2017 ab S. 24.

Hier findest du ein Video, in dem sie von ihrer Geschichte und den Erfahrungen, die sie in der Prostitution gemacht hat, berichtet: