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Wer glaubt, Menschhandel und Zwangsprostitution seien vor allem ein Problem ferner Länder, bei dem lässt Manfred Paulus nichts unversucht, ihn eines Besseren zu belehren. Seit vielen Jahren reist er unermüdlich durch Deutschland und die Herkunftsländer vieler Prostituierten und betreibt Aufklärungsarbeit zur organisierten Kriminalität hinter vielen Bordellen, der Dunkelziffer hinter der Freiwilligkeit der dort arbeitenden Frauen und dem Milliardengeschäft, das hinter beidem steht. Nach seiner Erfahrung sind Prostitution, Menschenhandel und organisierte Kriminalität untrennbar verbunden. Als erster Kriminalhauptkommissar und Leiter des Dezernats zur Bekämpfung von Sexualdelikten in Ulm a.D., der vor allem im Bereich Rotlichtkriminalität und dem damit verbundenen Menschenhandel im Einsatz war, hat Manfred Paulus bereits große Teile seines Lebens der Verfolgung von Zwangsprostitution gewidmet. Doch auch im Ruhestand macht er weiter, als Lehrbeauftragter, Referent, Autor, Mahner und international anerkannter Experte in Sachen Menschenhandel und Zwangsprostitution in Deutschland und vor allem auch den Rekrutierungsländern Ost- und Südosteuropas. In seinen erschütternden Fachbüchern zu den Routen und Mechanismen des Menschenhandels zeigt er, wie Deutschland unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung als wichtiges Zielland direkt Teil eines europaweiten Netzwerks der organisierten Kriminalität ist, das den Menschen – und insbesondere Frauen und Kinder – skrupellos zur Ware macht.

„Die Ware Mensch – ich sags noch einmal – kostet keinen Cent. Die Kalaschnikow oder das Kilo Heroin, die kann ich auch nur einmal verkaufen, dann ist es weg, dann muss ich wieder investieren. Die Ware Mensch aber, die kann ich auf lange, lange Zeiträume ausbeuten. Das alles haben die Täter längst erkannt. Die Ware Mensch wächst ständig nach. Und die Ware Mensch birgt zumindest hier in Deutschland das geringste Risiko. Diese Kriminalität wird nur wenig und wenn, nicht sehr erfolgreich bekämpft“.