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Die Demokratische Republik Kongo ist eines der rohstoffreichsten Länder der Welt. Doch für Denis Mukwege sind es die Frauen, die der wichtigste Reichtum seines Landes sind– und gleichzeitig am gewalttätigsten und erbarmungslosesten missbraucht werden. Seit über 20 Jahren behandelt der Gynäkologe Überlebende sexueller Gewalt, die meisten von ihnen Frauen und Kinder, in dem von ihm 1999 gegründeten Panzi Hospital im konfliktgeplagten Osten der Demokratischen Republik Kongo. Systematische brutale Vergewaltigungen von Menschen, oftmals in Gruppen, werden dort nicht zuletzt im Kampf um Rohstoffe, Macht und Geld als grausame strategische Waffe eingesetzt. Denis Mukwege und sein Team versuchen Tag für Tag, nicht nur die körperlichen Verletzungen zu heilen, sondern auch psychologisch und rechtlich zu unterstützen – so haben sie inzwischen zehntausenden Frauen das Leben gerettet. Neben der medizinischen Behandlung setzt sich Denis Mukwege auch auf politischer Ebene dafür ein, dass Frauen und Mädchen, die sexuelle Gewalt überlebt haben, Gerechtigkeit erfahren, die Täter zur Rechenschaft gezogen werden, und sexualisierte Kriegsgewalt nicht nur in der Demokratischen Republik Kongo, sondern weltweit geächtet und beendet wird. Dafür wurde er mit den wichtigsten Menschenrechtspreisen ausgezeichnet, 2018 auch mit dem Friedensnobelpreis. Für Denis Mukwege und auch seine Unterstützer und Unterstützerinnen in der Demokratischen Republik Kongo ist das ein weiterer Ansporn, das Leid der Menschen vor Ort zu lindern und die Welt unermüdlich daran zu erinnern, welchen Preis Konflikte und der Kampf um Rohstoffe für eine Gesellschaft haben – trotz Mordversuchen und allgegenwärtigen Drohungen.

„Männer haben oft das Gefühl, bestimmte Rechte über Frauen zu haben. Ich glaube, es hilft, wenn sie zu Gleichheit und einer positiven Männlichkeit erzogen werden, dazu, den Frauen das Recht auf reproduktive Gesundheit, auf Bildung für alle zuzugestehen. Das sollte in allen Ländern gängige Praxis sein.“